Essen, 09.11.2020
Den Job verloren, schwer krank geworden oder ein Schicksalsschlag in der Familie – das sind mögliche Gründe, die schnell zu einem Wohnungsverlust und schlimmstenfalls anschließender Wohnungslosigkeit führen können. Das Projekt „sta(d)tt-Brücke“ und das Wohnungsunternehmen Vonovia kooperieren vor diesem Hintergrund, um Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder davon bereits seit einiger Zeit betroffen sind, zu unterstützen.
Im Rahmen des Projektes konnten bereits 13 ehemals Wohnungslose aus Essen in Vonovia Wohnungen einziehen. Doris Haehnel und Tobias Welp vom Projekt „sta(d)tt-Brücke“ in Essen, einer Anlaufstelle für Wohnungslose und sozial benachteiligte Menschen, sowie Vonovia Regionalbereichsleiter Michael Klöpsch freuen sich über die erfolgreichen Vermittlungen im Rahmen der Zusammenarbeit – auch mit der kommunalen Sozialverwaltung. Das Projekt „sta(d)tt-Brücke“ ist Teil der Landesinitiative gegen Wohnungslosigkeit „Endlich ein Zuhause!“. Das multidisziplinäre Team der „sta(d)tt-Brücke“ besteht aus einer Immobilienbetriebswirtin / Mediatorin und einem Sozialpädagogen. Diese Zusammensetzung ermöglicht einen differenzierten Blickwinkel auf die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppen.
Laut aktueller Wohnungslosenstatistik des Landes NRW waren im Sommer 2018 mehr als 44.000 Menschen ohne eigene Wohnung. „Deswegen ist das erste Ziel der Kooperation die Unter-stützung von Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, um den Wohnungsverlust zu verhindern“, erklärt Doris Haehnel vom „sta(d)tt-Brücke“-Team. „Denn man kann schnell unverschuldet in solch eine Situation geraten. Wohnungssuchende werden durch uns gezielt aufgesucht und intensiv unterstützt. Auf Wohnungsanbieter wird partnerschaftlich zugegangen. So wird eine Brücke zwischen wohnungslosen Menschen und dem Wohnungsmarkt hergestellt. Gemeinsam mit Vonovia können wir so frühzeitig Hilfestellung für gefährdete Mieterhaushalte leisten.“ Das zweite Ziel beinhaltet eine dauerhafte Wohnungsversorgung. So soll der Zugang zu Wohnraum für Wohnungslose verbessert und hohe Zugangshürden beseitigt werden. „Nur so kann es uns gelingen, dass wohnungslose Menschen überhaupt eine Chance auf eine eigene Wohnung haben und letztendlich ihre Notlage, die oft aus Armut und Isolation besteht, überwinden“, sagt Tobias Welp vom „sta(d)tt-Brücke“-Team. „Wir danken Vonovia für die gute Kooperation bei der Vermittlung der ersten Wohnungen und hoffen auf eine ebenso erfolgreiche Fortsetzung.“
Das Wohnungsunternehmen Vonovia ist in NRW landesweit engagiert. Gemeinsam mit den lokalen Wohnungsämtern und verschiedenen karitativen Einrichtungen beteiligt sich Vonovia aktiv am Kampf gegen Wohnungslosigkeit durch die Vermittlung von Wohnungen aus dem eigenen Bestand.
Am Mittwoch, den 15. Juli besuchte der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann, das Projekt „sta(d)tt-Brücke“ der CVJM Essen Sozialwerks gGmbH
Beauftragt durch die Stadt Essen wird das Projekt von der CVJM Essen Sozialwerk gGmbH durchgeführt, um Menschen aus der Wohnungslosigkeit in gesicherten Wohnraum zu vermitteln. „sta(d)tt-Brücke“ findet im Rahmen der Landesinitiative „Endlich ein ZUHAUSE“ zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit statt, die durch Minister Laumann initiiert wurde.
v.L.: sta(d)tt-Brücke Projektleiter Dirk Mesenbrock, Stadtdirektor Peter Renzel, Oberbürgermeister Thomas Kufen, „suchthilfe direkt“ Mitarbeiterin Martina Richter, Minister Karl-Josef Laumann, Diakoniewerk Essen Bereichsleiterin Petra Fuhrmann, MdL (CDU) Fabian Strumpf.
Der Minister hat sich über den aktuellen Stand des Projekts informiert. Der Projektleiter Dirk Mesenbrock und die Mitarbeitenden Doris Haehnel und Tobias Welp berichteten darüber, dass sich bereits 160 Personen an „sta(d)tt-Brücke“ gewandt haben, von denen 31 durch die Kooperation mit den Wohnungsbaugesellschaften Allbau, GE-Wo Osterfelder, LEG, Viva West , Vonovia und privaten Anbietern in Wohnungen vermittelt werden konnten.
Minister Laumann hielt in seinem Grußwort die Wohnungslosigkeit für das gravierendste soziale Problem unserer Gesellschaft. Herrn Laumann war abzuspüren, dass ihm das Thema ein Herzensanliegen ist.
Zu den weiteren Gästen gehörten Oberbürgermeister Thomas Kufen und Stadtdirektor Peter Renzel. Der Oberbürgermeister sprach davon, dass die Stadt den Projektnamen „sta(d)tt-Brücke“ durchaus wörtlich nehmen würde. Man schlage damit eine Brücke zwischen wohnungslosen Menschen und den Akteuren der Wohnungswirtschaft, kümmere sich und biete beiden Seiten Hilfe aus einer Hand.
Suchthilfeangebote gehören ebenfalls zur Landesinitiative gegen Wohnungslosigkeit. Die Träger „suchthilfe direkt“ und das Diakoniewerk Essen gaben einen kurzen Einblick in diesen Baustein mit ihrem Projekt „move in“.